Freitag: Der Start ins Wochenende begann mit einem unfreiwilligen Zwischenstopp in Burgstädt. Auf der Bahnstrecke Chemnitz-Leipzig hatte sich wohl jemand auf die Schienen geworfen (Bahn:"Personenschaden"), so dass gut zwei Stunden gar nichts mehr ging. Kommt leider immer wieder mal vor und die Bahn kann nix dafür - aber die nachfolgende Informationspolitik war eine Katastrophe, weil trotz funktionierender Lautsprecher in den Zügen und auf dem Bahnhof Burgstädt de facto nicht existent. So blieb einem nichts anderes übrig, als in der Prärie der Dinge zu harren und mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Passagiere der Citybahn zu beobachten, die aus Chemnitz kommend in Burgstädt in den vermeintlichen Zug gen Leipzig stiegen und postwendend wieder nach Chemnitz befördert wurden.
Samstag: Cityshopping. Wäre früher nie drin gewesen. Samstags in die überfüllte Innenstadt um sich in proppevollen Läden mit ausgefahrenen Ellbogen zum letzten schicken Hemd vorzukämpfen.Niemals. Als Student hat man gut reden und geht lieber an einem Vormittag in der Woche. Aus, Ende, vorbei - als ehrenwertes Mitglied der ganztags arbeitenden Bevölkerung bleibt mir jetzt auch nur der Samstag. Trotz neuem Ladenschlussgesetz. Achja, im Karstadt Otto gesehen. Ganz schön alt geworden.
Sonntag: Radtour durch den Leipziger Norden. Während ich im Süden inzwischen fast jede Ecke erkundet habe, kenne ich mich im Norden der Stadt abseits der Hauptstraßen nur wenig aus. Ich kenne noch nichtmal einen, der da wohnt.. Warum auch immer - jedenfalls hab ich auf dem Weg zum neuen jüdischen Friedhof ein paar sehr schöne Ecken entdeckt. Und merkwürdig benannte Pensionen... Zum Abschluss im gut besuchten Clarapark eine Bank ergattert und lesend die Spätnachmittagsfrühlingssonne genossen.
.. habe ich mich beim Gang über die Holzbrücke hinter dem Bayrischen Bahnhof gefragt, was da wohl durch die rostigen Rohre rumpelt, die entlang der Baustelle in Richtung MDR-Komplex verlegt sind. Heute nochmal geguckt und genauer informiert - es sind Leonies Exkremente... Der vom Schneidrad abgeknabberte Boden wird zerkleinert und vermengt mit flüssigem Bentonit aus dem Tunnel gepumpt. (wird hier etwas fachmännischer erläutert) Die Rohre leiten das Gemisch anschließend zu einer Anlage, in der das Feste vom Flüssigen getrennt und über das Förderband auf einen formvollendeten Haufen gekippt wird. Da sich der Misthaufen praktisch direkt vor meiner Haustür befindet, hab ich immer im Blick, ob und wie fleißig Leonie gerade arbeitet. Ich werde nicht täglich berichten, keine Angst ;-)
...war heute Mittag am Bayrischen Bahnhof angesagt, wenn man einen genaueren Blick auf den Tunnelbohrer werfen wollte. Nachdem die Ministerpräsidentengattin nebst allen anderen Promihanseln von Dannen gezogen war, durfte auch der interessierte Bürger in die Grube steigen und Leonie begutachten, bevor diese sich ab nächster Woche in den Leipziger Untergrund frisst. Da der Abstieg immer nur einer begrenzten Anzahl an Besuchern gestattet wurde, musste man etwas Zeit mitbringen. Ich hatte die nicht, ein Blick von oben musste genügen. Glück auf! (Mal gucken, wie Leonie und Angelika sich so vertragen werden...) Weitere Eindrücke im Gelblog.
...am Leuschnerplatz. Schick auf die Straße gepinselt, nur darauf fahren darf man (noch) nicht. Viele lassen sich vom Verbotsschild aber nicht beirren und bahnen sich trotzdem ihren Weg über die vielbefahrene Kreuzung. Bei einer derartig einladenden Markierung kein Wunder...
...und dann können sich die "Kulturschaffenden" von mir aus allabendlich die Rübe einhauen. Dieses Gezeter geht mir inzwischen dermaßen auf den Senkel, dass die aktuelle Meldung für mich auf einer Stufe mit dieser oder jener steht.
- gemeinsam immer seitwärts. Leipziger Kommunalpolitik. Hoffentlich kommt bald mal ein tiefes Schlagloch. Aktuell: Irgendwie irgendwas verkaufen. Ohne Plan, ohne Vision, Hauptsache der größtenteils selbstverschuldet klamme Haushalt wird kurz bis allenfalls halbmittelfristig entlastet. Na denn. (guter Artikel bei LIZzy)
Reiko vom Nachtzug nach Hamburg war in den letzten Tagen in Leipzig und berichtet in Folge 408 seines Podcasts vom Bildermuseum und dem Zoo. In der Ausgabe 409 gibts dann sogar eine "Soundseeingtour" mit Eindrücken von seinem Rundgang quer durch die Innenstadt. Ist schon interessant, die Stadt mal aus Touristensicht zu erleben. Den ältesten Fahrstuhl Leipzigs kannte ich bisher auch noch nicht...
Die Wildwasseranlage des Kanupark Markkleeberg durfte heute schon mal getestet werden. Mehr in den Kommentaren.
Entgegen anderslautenden Berichten haben die Interkulturellen Wochen bereits heute begonnen. Und zwar in der Unizentralmensa, wo man um 13:55 Uhr anstatt des angekündigten Salats als Beilage deutschen Joghurt im tschechisch beschrifteten Becher kredenzt bekam. Als besonderes Gimmick gabs die Liste der Inhaltsstoffe auch auf Slowakisch. Wenn das mal nichts ist!
...es geht voran mit dem Citytunnelbau, auch um halb zwei Uhr früh. Gute N8!
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