Heute nachmittag stach mir im hiesigen HIT-Markt etwas mittlerweile Ungewohntes ins Auge - Dosenbier! Für 29 Cent und mit interessanter Aufmachung:



Vorn drauf ist zu lesen: Nur eine einfache schwarz-weiße Dose! Keine goldene mit aufwändiger Prägung! Nur eine simple Gestaltung! Keine teure TV-Werbung! Diese Ersparnis geht an Sie! Wir haben so gut wie an allem gespart! Außer an der Qualität des Bieres! 5,0 ist ein Pilsbier, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot! Zutaten: Wasser, Gerstenmalz, Hopfen! Setzen Sie ihr Geld besser ein! Bezahlen sie jetzt weniger für ein gutes PILS ohne Schnörkel! (bei der roten Dose ist das Wort PILS durch EXPORT ersetzt.)

Von soviel Gebrüll zum Kauf genötigt, beschloss ich, hier einen kleinen Geschmackstest zu veröffentlichen. Aber wie das immer so ist im Bloggerland: Andere waren schneller. Stefan, die Prä-Opelblogger-Tester von trnd und zuletzt die Riesenmaschine berichteten schon zum Thema. Deshalb nur soviel: Das Pils ist zwar weit weg von gut aber durchaus trinkbar. Da es im Hauptgeschmack sehr mild ist und sich der typische Billigbiernachgeschmack auch einigermaßen in Grenzen hält, könnte es trotz Dosenpfand durchaus zum Verkaufsschlager werden. Das Exportbier hat entgegen der Markenbezeichnung 5,0 satte 5, 2 % vol und ist ein bisschen kräftiger, aber mit noch dezenterem Billignachgeschmack. Damit kann ich mich anfreunden.

Interessanter ist aber die Herkunft der Marke. Wer, wie ich, naiverweise eine nette kleine Brauerei mit guten Ideen wie z.B. den Hersteller von Bionade dahinter vermutet, liegt ziemlich daneben. Auf den Dosen selbst ist nur von einer "Biervertriebs-GmbH" mit Postfach in Braunschweig die Rede. Googelt man nach der Bezeichnung 5,0 ORIGINAL gelangt man unweigerlich zum Gästebuch der Feldschlösschen Brauerei. Im trnd-Projekt wurde das Gästebuch deshalb auch gleich zur offiziellen Herstellerseite erklärt... Feldschlösschen, nunja. Zu deren Produktpalette gehört auch das zum stolzen Preis von ca. 1,50 € pro Flasche vertriebene (aber zugegebener Weise sehr leckere) Duckstein. Mutterkonzern ist die Holsten-Brauerei AG. Also nix Undergroundmarke mit begrüßenswerter no-Schnickschnack-Philosophie, sondern einfach nur der Testballon Billigschiene eines Branchenriesen. Lustig ist, dass man von Firmenseite tunlichst jegliche Querverbindung zwischen Marke und Hersteller vermeidet. Nur dieser Branchenbucheintrag weist den Weg: 5,0 Biervertriebs GmbH, Wolfenbütteler Str. 33, 38102 Braunschweig - Voila! Die Experten haben das aber eh schon gewust: klick, klick. So geht Bigbierbusiness heutzutage.
Ich bitte die vielen Mischmaschwörter -da, schon wieder - zu entschuldigen.
       Von woody_b am 02.06.06 um 02:18h|  ... comment  ...

hervorragende feldforschung! eigentlich müsste man das labor wiederbeleben!

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bei uns gibt es das für zwei cent weniger ;o)

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billigheimer ;) irgendwie hab ich das verpasst, da bei ihn'.

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Neulich beim Grillen im Park sponserte Herr Jaegerschnitzel einen Kasten des beschriebenen Getränks in Flaschen. Nun ja, an die Menge, die ich trank, kann ich mich nicht erinnern. Aber an den nächsten Tag noch. Ich behaupte hiermit, dass das Zeug einen Mordsschädel macht, Feldschlösschen hin und Holsten her.

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glaub ich glatt - aber schlimmer als ein sternburgkater kanns doch auch nich sein...

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Es hat nicht ganz den lähmenden auslagenden Charakter eines Sternburgkaters, aber verursacht dennoch dumpfes Pochen in den hinteren Hirnregionen.

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