Der Italiener Filippo Simeoni versuchte in der ersten Rennstunde aus dem Feld zu den Ausreißern vorzufahren. Lance Armstrong, den mit Simeoni eine intime Feindschaft verbindet, seit der im Prozess gegen seinen Betreuer Ferrari aussagte und den schwer belastete, heftete sich an sein Hinterrad. Simeoni hat Armstrong wegen Verleumdung verklagt, weil der ihn einen Lügner nannte. Zusammen fuhr das ungleiche Duo nun vor dem Feld. Zwei Minuten kamen sie weg. Das Peloton konnte natürlich das Gelbe Trikot nicht wegfahren lassen und organisierte die Verfolgung. Garcia Acosta überzeugte schließlich Simeoni davon, das mit ihm die Flucht zum Scheitern verurteilt wäre. Simeoni nahm die Beine hoch. Auch Armstrong ließ sich zurückfallen und die anderen Ausreißer atmeten auf. "Ich habe im Interesse des Feldes gehandelt", sagte Armstrong später lakonisch. Er meinte damit nicht renntaktische Gründe.
Mehr dazu gibts hier. Wer sich für die Hintergründe interessiert, sollte diesen SpOn-Artikel und das Simeoni-Interview bei Sueddeutsche.de lesen. Zur Ergänzung und Vertiefung sei noch das Archiv von Radsport-News.com erwähnt (Links zum Ferrari-Prozess am Seitenende).
Ohne jetzt auf das Thema Doping eingehen zu wollen, war dies jedenfalls eine der arrogantesten und maßlosesten Aktionen, die ich im Rahmen eines sportlichen Wettkampfs gesehen habe. Die Äußerungen Armstrongs tun ihr Übriges. Nach seinem Rücktritt übermorgen werde ich dem Mann keine Träne nachweinen.
pappnase,
24.07.04, 23:27
er ist nicht der einzige, der auf der höhe seiner kraft, macht, power, einfluss, können... abdreht und einen ganzen bereich in misskredit zieht.
es scheint so etwas wie eine krankheit zu sein, in dieser situation derart zu eskalieren. (m. schumacher ist dann der nächste...)
es scheint so etwas wie eine krankheit zu sein, in dieser situation derart zu eskalieren. (m. schumacher ist dann der nächste...)
leteil,
25.07.04, 03:33
sport ist scheiß. niederste menschliche motive, ein klein wenig kanalisiert in richtung zivilisation, damit nich immer gleich auffe fresse gibt. aber manchmal wär das vielleicht doch das beste.
massenklopperei im peleton, beim anstieg in die pyrenäen. der tourchef kriegt was ab, mv auch gleich mit. die zeitungen haben hochkonjunktur, volkes gemüt international wäre geläutert und man würde abends friedlich grillen und hätte was zu lachen und zu erzählen für tage.
massenklopperei im peleton, beim anstieg in die pyrenäen. der tourchef kriegt was ab, mv auch gleich mit. die zeitungen haben hochkonjunktur, volkes gemüt international wäre geläutert und man würde abends friedlich grillen und hätte was zu lachen und zu erzählen für tage.
woody_b,
25.07.04, 20:50
höher, schneller, weiter eben. solange das auf den wettkampf selbst zutrifft, völlig in ordnung. armstrong soll schnell radfahren und die fresse halten. stattdessen spielt er sich ungefragt als chefsprecher der gesamten radsportwelt auf. das halte ich ihm vor allem deshalb vor, weil er nicht dumm ist. minderbemittelten stars, die mit ihrem status nicht umgehen können, passiert sowas schonmal (effenberg, kahn etc.) - armstrong dagegen macht es bewusst und aus purer arroganz.
nachtrag zur tour: am ende wieder alles beim alten - diskussionen um armstrong/ uspostal-doping und jan-tourvorbereitung.
nachtrag zur tour: am ende wieder alles beim alten - diskussionen um armstrong/ uspostal-doping und jan-tourvorbereitung.
leteil,
25.07.04, 22:47
der machte ne arme figur diesjahr, der armstrong. vielleicht bisschen vor sheryl angeben?
die tour war relativ langweilig, aber die leistungen sind doch enorm: klöden, ulrich, voigt - die fahren alle schneller als die 80 millionen übellauniger couchpotatoes daheim an den geräten.
die tour war relativ langweilig, aber die leistungen sind doch enorm: klöden, ulrich, voigt - die fahren alle schneller als die 80 millionen übellauniger couchpotatoes daheim an den geräten.