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Der Italiener Filippo Simeoni versuchte in der ersten Rennstunde aus dem Feld zu den Ausreißern vorzufahren. Lance Armstrong, den mit Simeoni eine intime Feindschaft verbindet, seit der im Prozess gegen seinen Betreuer Ferrari aussagte und den schwer belastete, heftete sich an sein Hinterrad. Simeoni hat Armstrong wegen Verleumdung verklagt, weil der ihn einen Lügner nannte. Zusammen fuhr das ungleiche Duo nun vor dem Feld. Zwei Minuten kamen sie weg. Das Peloton konnte natürlich das Gelbe Trikot nicht wegfahren lassen und organisierte die Verfolgung. Garcia Acosta überzeugte schließlich Simeoni davon, das mit ihm die Flucht zum Scheitern verurteilt wäre. Simeoni nahm die Beine hoch. Auch Armstrong ließ sich zurückfallen und die anderen Ausreißer atmeten auf. "Ich habe im Interesse des Feldes gehandelt", sagte Armstrong später lakonisch. Er meinte damit nicht renntaktische Gründe.
Mehr dazu gibts hier. Wer sich für die Hintergründe interessiert, sollte diesen SpOn-Artikel und das Simeoni-Interview bei Sueddeutsche.de lesen. Zur Ergänzung und Vertiefung sei noch das Archiv von Radsport-News.com erwähnt (Links zum Ferrari-Prozess am Seitenende).
Ohne jetzt auf das Thema Doping eingehen zu wollen, war dies jedenfalls eine der arrogantesten und maßlosesten Aktionen, die ich im Rahmen eines sportlichen Wettkampfs gesehen habe. Die Äußerungen Armstrongs tun ihr Übriges. Nach seinem Rücktritt übermorgen werde ich dem Mann keine Träne nachweinen.
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